Bericht über den Festakt zum 60jährigen Bestehen der SOS-Kinderdörfer (Text von LF C. Iwanowski)

Am 12.05.2015 wurden die Aktivitäten unseres Lions-Clubs zur Unterstützung der SOS-Kinderdörfer in Deutschland zum 60jährigen Bestehen des SOS-Kinderdorfvereins offiziell gewürdigt. Dazu fand in der Stadthalle Bayreuth ein Festakt statt. Prominente Gäste und Redner waren der Vorsitzende des Kinderdorfvereins Prof. Dr. Johannes Münder sowie die Oberbürgermeisterin der Stadt Bayreuth Frau Brigitte Merk-Erbe, Grußworte sandte die Familienministerin Manuela Schwesig. Die Moderatorin der Veranstaltung begrüßte die fast 200 geladenen Gäste, darunter hauptsächlich Unterstützer und Spender der SOS-Kinderdörfer. Der Vorsitzende Prof. Münder, der seit Anfang der 70ger Jahre im Verein tätig ist, gab einen kurzen geschichtlichen Überblick zur Entstehung der SOS Kinderdörfer.

Ausgehend von Österreich, unter der Gründung von Hermann Gmeiner, entstanden diese Einrichtungen auf der ganzen Welt. Indien ist das Land mit den meisten Kinderdörfern. Herr Prof. Münder lernte 1967 als Student Herrn Gmeiner kennen und ließ sich von seiner Idee begeistern. Starkes persönliches Engagement vieler Menschen und viele Spenden führten zu dem weltweiten Erfolg, wofür er sich bei allen Anwesenden bedankte. Im Anschluss kamen über einen großen Bildschirm Grußworte der Familienministerin Manuela Schwesig. Sie setzt sich besonders für die Kinderrechte ein und möchte diese auch in der Verfassung verankern. Starken und herzlichen Beifall gab es danach für die Berichte der langjährigen Kinderdorfmutter Bettina Hand aus dem SOS-Kinderdorf Immenreuth. Sehr anschaulich und emotional blickte sie auf ihr Leben mit den Kindern zurück, die unter ihrer Fürsorge und Liebe aufwachsen konnten. Sie hatte ursprünglich Medizin studiert, fasste dann aber als allein erziehende Mutter den Entschluss, zusammen mit ihrer Tochter anderen Kindern, die kein Zuhause haben, die Möglichkeit zu geben, im SOS-Kinderdorf in einer neuen Familie aufzuwachsen.

Sehr berührt waren alle Zuhörer von den Briefen, die Kinder an ihre Kinderdorfmütter in vielen Jahren geschrieben haben, um sich bei ihnen für die Liebe, Wärme und Geborgenheit zu bedanken, die sie in ihrer Kindheit erhalten hatten. Die Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe las aus diesen Briefen vor und zeigte damit, wie wichtig die Arbeit der SOS-Kinderdörfer ist, damit Kinder hier ein besseres Leben führen können. Sie selbst hat früher als Lehrerin Kinder aus dem SOS-Kinderdorf in ihren Klassen unterrichtet und somit auch einen persönlichen Bezug dazu. Damit war die Überleitung zum Vortrag von Herrn Schuster, dem Leiter des SOS-Kinderdorfes Oberpfalz in Immenreuth gelegt. Sehr anschaulich gab er einen Rückblick aber auch Ausblick auf die Entwicklung in Immenreuth. Dabei würdigte er besonders die Aktivitäten unseres Clubs beim Bau eines Hauses in den 60iger Jahren und dessen jetzige Renovierung, die vielen Spenden, mit denen Spiel-, Sportgeräte und anderes dringend benötigtes Inventar angeschafft werden konnten.

Nun sollten aber auch die Unterstützer und Spender zu Wort kommen. Dazu wurde unser Präsident Günter Heidenreich auf die Bühne gebeten. Die Moderatorin befragte ihn zu unseren Aktivitäten, und er erzählte über die lange Tradition der Verbundenheit und Hilfe unseres Clubs gegenüber den SOS-Kinderdörfern, besonders dem Immenreuther. Bereits sehr früh in unserer Clubgeschichte entschlossen sich unsere Gründungsväter ihre Hauptaktivität in die Unterstützung der SOS-Kinderdörfer zu legen.

Als Symbol der Verbundenheit wurden damals 4 Bäume auf dem Gelände des ersten SOS-Kinderdorfes in Dießen gepflanzt. Ca. 120 000 DM, hauptsächlich in Form von Sachleistungen, brachte unser Club in den 60iger Jahren für den Bau eines Familienhauses im SOS-Kinderdorf in Immenreuth auf. Von Anbeginn unterstütze unser Club die Familien in diesem Haus.

Seinen Auftritt nutzte der Präsident gleichzeitig, um über unser neues Projekt der Charity-Armbänder zu informieren und dafür zu werben. Der Reinerlös soll dem Kinderdorf Immenreuth gespendet werden. Der Vorsitzende des SOS-Kinderdorfvereins bedankte sich nach Günter Heidenreichs Rede bei allen Unterstützern und Spendern. Sie alle konnten natürlich nicht auf die Bühne kommen. So wurde unser Club stellvertretend für die vielen anderen besonders geehrt. Unser Präsident, der Vizepräsident und der Kinderdorfbeauftragte empfingen aus der Hand von Prof. Münder Urkunden und liebevoll handgefertigte Küchenschneidebretter aus der SOS- Dorfgemeinschaft Hohenreuth.

Wir wussten im Vorfeld nichts von dieser Ehrung und wurden 5 Tage vor der Veranstaltung über unsere Einladung informiert. So waren wir besonders gerührt und empfingen mit großer Freude diese Ehrung für unseren Club. Der sehr emotionale und beeindruckende Festakt endete schließlich mit dem passenden Zitat von Herrmann Gmeiner: Worte helfen nicht, sondern Taten.

Beim anschließenden Sektempfang hatten wir dann Gelegenheit persönlich mit den Veranstaltern und anderen Gästen zu sprechen und Erfahrungen auszutauschen. Das war für uns und unseren Club ein überraschendes, natürlich aber auch wichtiges und großartiges Ereignis, eine besondere Ehrung unserer Gründungsväter und vor allem die Bestätigung, dass unser Lionsgedanke: „we serve“ an einer richtigen Stelle angekommen ist. Wir alle erhalten dafür große Dankbarkeit von Menschen, die ihr Leben in den Dienst der SOS-Kinderdörfer stellen, von Menschen die unsere Aktivitäten schätzen und vor allem von den Kindern, die nicht zuletzt Dank unserer Spenden ein besseres Leben führen können.